Sich verständigen können, ist eine wesentliche Voraussetzung für Teilhabe in allen Lebensbereichen. Unterstützte Kommunikation (UK) bietet vielfältige Möglichkeiten der Teilhabe für Menschen, die sich lautsprachlich wenig oder gar nicht ausdrücken können. Sie ist aus dem Alltag der Hagsfelder Werkstätten und Wohngemeinschaften nicht mehr wegzudenken.
Teil 7:
Verstehen auf den ersten Blick – So gelingen Arbeitsabläufe und Routinen
Viele Hilfsmittel erleichtern den Arbeitsalltag für Menschen mit Behinderung. Erfahren Sie, wie durch die Darstellung von Arbeitsabläufen und Routinen eine selbstständige Teilnahme am Berufsleben möglich wird.
Mit Hilfe von Symbolen bzw. Symbolkarten lassen sich Tafeln aller Art und die Darstellung von Abläufen gestalten, seien es Tages- und Wochenpläne, Aushänge zur Information oder Anweisungen: So findet man z.B. im Förder- und Betreuungsbereich Ettlingen an den Waschbecken die genaue Anleitung für „Händewaschen“ in Form einer Reihe von Symbolkarten in chronologischer Reihenfolge.
Im Berufsbildungsbereich Ettlingen ist Nadine Schulz dabei, basierend auf METACOM-Symbolen ein Kochbuch zusammenzustellen; daneben nutzt sie für Sicherheitsunterweisungen ein selbstgestaltetes Bildpaar-Suchspiel mit den dementsprechenden Piktogrammen.
Im Arbeitsalltag sind Fotos aus den Werkstätten nicht wegzudenken: z.B. markieren sie Stellen, an denen bestimmte Werkzeuge aufbewahrt werden oder zeigen, wie das fertige Produkt aussehen soll. Bildfolgen werden zu Arbeitsanweisungen, die idealerweise wenig Textanteil beinhalten.
Für manche Arbeitsschritte ist es von Vorteil, wenn sie in einem Video dargestellt werden. Mithilfe von Tablets und gängiger Software sind oft auch die Beschäftigten in Werkstätten für Menschen mit Behinderung selbst in der Lage kurze Filme zu produzieren.
Werker-Assistenten sind technische Systeme, die durch den Arbeitsprozess führen, Prozesse optimieren und die Effizienz steigern. Neben rein visuellen Assistenzsystemen gibt es auch Modelle mit Sprachansagen oder Videos. KI-gestützte Systeme mit automatischer Fehlererkennung durch Kameras oder Sensoren helfen Fehler zu vermeiden. Werker-Assistenten sind ideal für das Erlernen von Arbeitsschritten, gerade auch für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen. Sie sind deshalb auch bei der HWK im Einsatz.
Text und Foto: Sigrid Hohn