Sich verständigen können, ist eine wesentliche Voraussetzung für Teilhabe in allen Lebensbereichen. Unterstützte Kommunikation (UK) bietet vielfältige Möglichkeiten der Teilhabe für Menschen, die sich lautsprachlich wenig oder gar nicht ausdrücken können. Sie ist aus dem Alltag der Hagsfelder Werkstätten und Wohngemeinschaften nicht mehr wegzudenken.
Teil 5:
Ein Knopfdruck zur Verständigung – Die Welt der Sprachtasten
Elektronische Hilfsmittel unterstützen Menschen mit Kommunikationsbarrieren dabei, sich durch einen einfachen Knopfdruck mitzuteilen. Erfahren Sie, wie diese praktischen Geräte den Alltag erleichtern und die Teilhabe am Leben fördern.
Sprachtasten sind flexible und intuitiv zu bedienende elektronische Hilfsmittel. Ihre robuste und leichte Bauweise ist auf Nutzer*innen mit feinmotorischen Einschränkungen ausgerichtet, da sie mit der ganzen Hand oder mittels des Körpers bedient werden können. Man kann sie mit Sprachaufnahmen bespielen und mit Symbolbilder versehen, Angehörige können Nachrichten für die betreuenden Fachkräfte hinterlassen oder sie können für Botengänge eingesetzt werden. Einen wichtigen Aspekt erläutert Christine Eller aus dem Förder- und Betreuungsbereich Ettlingen: „Menschen, die nicht sprechen können, können so der Gruppe etwas mitteilen.“ Indem sie z.B. Aufnahmen von Angehörigen abspielen, die von einem Erlebnis zuhause berichten „bekommen diese Menschen eine Stimme und werden dadurch Teil der Gruppe.“, so Eller weiter.
Es gibt Sprachtasten in unterschiedlichen Ausführungen: Angefangen bei Einzeltasten, die nur eine Nachricht abspielen über Leisten mit mehreren Tasten, die eine Geschichte erzählen können, bis hin zu Geräten mit bis zu 32 Tasten.
Sprachtasten zeichnen sich durch ihre einfache Handhabung aus. Aufgrund der maximal belegbaren Tasten sind sie im Alltag der Nutzer*innen nur für häufig wiederkehrende Aussagen einsetzbar, da die Belegung mit neuen Nachrichten Zeit in Anspruch nimmt und der Hilfe einer betreuenden Person bedarf.
Obwohl die Bespielung mit neuen Nachrichten Unterstützung erfordert, ermöglichen Sprachtasten eine direkte und effektive Verständigung im Alltag.
Vorlesestifte wurden für Menschen mit eingeschränkter Sehkraft, Lernschwierigkeiten und Fremdsprachenlerner entwickelt. Führt man den Stift über gedruckten Text, erkennt er diesen und gibt ihn mittels einer integrierten Sprachausgabe wieder.
Das war der fünfte Teil unserer Serie über Unterstützte Kommunikation. Nächstes Mal geht es um Talker.
Text und Foto: Sigrid Hohn