Sich verständigen können, ist eine wesentliche Voraussetzung für Teilhabe in allen Lebensbereichen. Unterstützte Kommunikation (UK) bietet vielfältige Möglichkeiten der Teilhabe für Menschen, die sich lautsprachlich wenig oder gar nicht ausdrücken können. Sie ist aus dem Alltag der Hagsfelder Werkstätten und Wohngemeinschaften nicht mehr wegzudenken.

Teil 4:

Worte zum Zeigen – Kommunikationsbücher als Brücke

Kommunikationsbücher eröffnen Menschen mit Behinderung eine neue Welt der Verständigung. Erfahren Sie, wie diese Hilfsmittel genutzt werden, um Wünsche, Gedanken und Gefühle auszudrücken.

Kommunikationsbücher bestehen aus mehreren Seiten und bieten Platz für eine Vielzahl an Symbolen, Bildern und / oder Text – auch veränderbare Varianten mit z.B. Klettbefestigung sind möglich. Thematisch geordnet enthalten sie vor allem häufig verwendete Aussagen und sind nützliche Alltagsbegleiter. Die Bücher dienen als visuelle Unterstützung, um anderen durch Zeigen auf die entsprechenden Symbole Bedürfnisse, Wünsche, Gedanken oder Gefühle mitzuteilen.

Erzählbücher sind Tagebücher, in denen Angehörige Erlebnisse dokumentieren und die Nutzer*innen selbst Notizen in Formen von eingeklebten Symbolkarten machen können. Das schafft Erinnerungen an das Erlebte und bietet zudem die Möglichkeit, diese mit anderen zu teilen.

Wenn D. aus der Werkstatt-Transfergruppe Neureut 1 jemandem von sich erzählen will, greift er auf eine besondere Art von Kommunikationsbuch zurück, das sogenannte Ich-Buch, dass er zusammen mit einer Betreuerin und seiner Familie erarbeitet hat. Auf vielen Seiten geben Texte und Bilder Auskunft darüber, wer D. ist: seine Lebensgeschichte, seine Familie und Freunde, was er mag und nicht mag, seine persönlichen Stärken bzw. Schwächen und sein Tagesablauf. Daneben erfährt der Betrachter auch, wie er sich am besten mit D. verständigen kann, welche Situationen für ihn problematisch sind und wie man ihm dann helfen kann.

Das war der vierte Teil unserer Serie über Unterstützte Kommunikation. Nächstes Mal geht es um Sprachtasten.

Text und Foto: Sigrid Hohn