Am 31. Januar übergab Jürgen Dusel, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, seine Empfehlungen für mehr Teilhabe von Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen an die amtierende Bundesregierung.

Die Empfehlungen sind das Ergebnis von Fachgesprächen mit Expertinnen und Experten in eigener Sache, Organisationen und Verbänden unter dem Motto „Nichts über uns, ohne uns“. Sie fokussieren sich besonders auf die Lebensbereiche Arbeit, Bildung, Gesundheit, Digitalisierung und Gewaltschutz. Ziel der Empfehlungen ist, für die Perspektiven von Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen zu sensibilisieren und einen Handlungsleitfaden für diese Bereiche anzubieten.

Auch 15 Jahren nach Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention sei Deutschland von ihrer Umsetzung noch weit entfernt, sagte Dusel bei der Übergabe der Empfehlungen. „Von gleichwertigen Bedingungen in allen Lebensbereichen kann trotz mancher Fortschritte noch keine Rede sein.“

Im Rahmen der geplanten Novellierung des Behindertengleichstellungsgesetzes empfiehlt Jürgen Dusel die Ersetzung der nicht mehr zeitgemäßen Bezeichnung „Menschen mit geistigen Behinderungen“ durch einen neuen Begriff. Als Zwischenlösung verwendet er in seinem Bericht den Begriff „Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung.“ Allerdings müssten die Bedarfe der Personen mit intellektueller Beeinträchtigung in einem Teilhabeverfahren ermitteln werden, um so mögliche Benachteiligungen bei der Genehmigung von Leistungen durch eine neue Bezeichnung zu verhindern.

Ein Interview mit Jürgen Dusel zu seinem Teilhabebericht und zur Frage einer zeitgemäßen Bezeichnung der betroffenen Menschen finden Sie auf > Begriff geistige Behinderung ist nicht mehr zeitgemäß (deutschlandfunkkultur.de)

Den Teilhabebericht können Sie hier herunterladen:

> Download der Teilhabempfehlungen in Schwerer Sprache

> Download der Teilhabempfehlungen in Leichter Sprache

Foto: Lebenshilfe/David Maurer