Eine Werkstatt für Menschen mit Behinderung ist kein Abstellgleis, sondern ein Sprungbrett. Die Berufliche Reha in einem geschützten Umfeld ermöglicht es, Stärken zu entdecken, neue Fähigkeiten zu entwickeln und ohne Druck den Weg ins Arbeitsleben zu finden.
Für viele psychisch kranke Menschen ist eine Werkstatt für Menschen mit Behinderung (WfbM) gleichbedeutend mit einem geschützten Platz auf einem Abstellgleis fernab des allgemeinen Arbeitsmarkts. Doch tatsächlich gehört die berufliche Rehabilitation – also die Vorbereitung auf den (Wieder-) Einstieg in das Berufsleben – zu den wesentlichen Aufgaben einer WfbM.
Um dieses Angebot nutzen zu können, muss keine Schwerbehinderung vorliegen, und der schulische oder berufliche Werdegang spielt keine Rolle. Erwartet wird eine gewisse Leistungsbereitschaft, z.B. Pünktlichkeit, Verlässlichkeit und die Offenheit anfallende Arbeiten zu erledigen. Gleichzeitig gibt es Raum für individuelle Bedürfnisse in einem Rahmen, der die Stabilisierung und Verbesserung der gesundheitlichen Situation zulässt.
Daneben geht es bei der Reha auch um die fachliche Qualifikation. Die Teilnehmenden können sich in internen Praktika ausprobieren, Neues für sich entdecken oder vorhandene Fähigkeiten weiterentwickeln. Die HWK bietet dafür vielfältige Arbeitsfelder in den verschiedenen Standorten: z.B. Gärtnerei, Montage, Holz- und Metallbearbeitung, Gastronomie, Textilfertigung, Bürodienstleistungen oder Lagerlogistik. Ziel ist, Selbstvertrauen zu stärken und berufliche Perspektiven zu entwickeln.
Und das in einem realitätsnahen, aber geschützten Umfeld, das Menschen Schritt für Schritt auf eine Tätigkeit im allgemeinen Arbeitsmarkt vorbereitet.
Die Maßnahme dauert 27 Monate und wird von der Agentur für Arbeit oder der Deutschen Rentenversicherung finanziert. Sollte es sich zeigen, dass die Zeit nicht ausreicht, ist der Wechsel in den Arbeitsbereich der Werkstatt möglich. Hier kann man sich ohne Zeitdruck in den unterschiedlichsten Bereichen weiterbilden und Erfahrungen sammeln.
Seit kurzem bietet die HWK zudem einen einjährigen Zertifikatslehrgang im Bereich Gastronomie an, dessen Abschluss von der IHK anerkannt wird – auch weitere Qualifizierungen in Form von Qualifizierungsbausteinen sind möglich. Daneben gibt es den Fachdienst Betriebliche Integration, der Arbeitsplätze in externen Unternehmen mit der individuellen Unterstützung der Werkstatt in Form eines Jobcoachings ermöglicht.
Interesse?
Das sind Ihre Ansprechpartner*innen:
- Eva Mais, HWK-Betriebsstätte Südstadt, 0721/93297-23,
- Kristina Buckel, HWK-betriebsstätte Hagsfeld, 0721/94605-31,
- Monika Brands, HWK-Betriebsstätte Grötzingen (Gärtnerei), 0721/94870-20,
- Achim Herr, HWK-Betriebsstätte Rheinstetten, 07242/93395-31,
Vivien Gooth, Fachdienst Betriebliche Integration, 0721/509655-55,
